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43 Tote in der PLR

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Unfall 17

Unfall 18

 

 

HARTHEIM-BREMGARTEN.   Unfall 6

Die Ikarus C 42 stürzte ab, ihre Insassen wurden schwer verletzt.(Ein Besatzungsmitglied ist später verstorben) Das beschädigte Jagdflugzeug und ein zweites, mit dem es in Formation flog, konnten glimpflich landen.

Die beiden Verletzten, ein Fluglehrer des UL-Sport-Zentrums in Bremgarten und ein Pilot aus der Schweiz, mit dem er auf einem Überprüfungsflug war, wurden per Helikopter in die Unikliniken Freiburg und Basel gebracht. Sie seien außer Lebensgefahr, war vom Leiter der Flugschule, Wolfram Walter, und von Roman Staudt von der Kripo Müllheim zu erfahren. Staudt ermittelt gegen die Jak-Piloten wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und des gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr. Es soll sich um ausländische Privatbesitzer der Oldtimer-Flugzeuge handeln, die in der Flugwerft der Gebrüder Meier in Bremgarten geparkt und gewartet werden.Die Ermittlungen, an denen die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen beteiligt ist, waren am Montag noch nicht abgeschlossen. Die Fachleute vermuten aber diesen Hergang: Der mit höchstens 120 Stundenkilometern relativ langsame Ultraleichtflieger hatte Richtung Süden zur Landung angesetzt, als sich die schnelleren Jaks in Formation von hinten näherten. Einer von ihnen rasierte dem Kleinflugzeug beim Zusammenstoß ein Drittel der Tragfläche weg, was die Ikarus augenblicklich wegsacken ließ.

Einem der Insassen, womöglich dem Fluglehrer, muss es noch gelungen sein, am Knopf zwischen den Sitzen den Fallschirm zu ziehen, der den Sturz abbremste. Dennoch zerschellte die Maschine auf einer Wiese. Die Verletzten waren bei Ankunft der Retter nicht bei Bewusstsein. Einer musste mit schwerem Gerät aus dem Cockpit befreit werden. In der Umgebung fanden sich in weitem Umkreis Wrackteile, darunter eines von der Jak-Maschine. Diese steht nun – beschlagnahmt – im Hangar der Firma Meier.

Den Tower (gemeint ist der
Türmer) des Flugplatzes trifft, wie eine Fluglehrerin auf Befragen versicherte, keine Schuld, da es sich bei Bremgarten nicht um einen "kontrollierten Flugplatz" handele. Die Piloten erhielten zwar Informationen zu Wind und Wetter, starten und landen aber müssten sie auf Sicht und auf eigenes Risiko. Allerdings gebe es eine gemeinsame Funkfrequenz; auf dieser hätten die Yak-Piloten, so war zu hören, einen Überflug in Formation angekündigt.


"Er hat den Ultraleichtflieger ganz sicher nicht gesehen", vermutet die Fluglehrerin über den Unglückspiloten. Auch Achim Meier von der Werft, die die Jaks wartet, glaubt nicht an Piloten-Leichtsinn. "Diese Tragödie schockt ihn, er ist ganz fertig und braucht ärztlichen Beistand." Zur Identität des Mannes und seines Kollegen im anderen Flugzeug wollte Meier sich nicht äußern. Blutproben, denen sich die beiden unterziehen mussten, haben laut Ermittler Staudt keine Auffälligkeiten ergeben.

Staudt bittet Zeugen, die die Kollision beobachtet haben, sich bei der Kripo in Müllheim zu melden. Das abgestürzte Kleinflugzeug war nach Angaben von Flugschulleiter Walter fünf Jahre alt und hatte einen Wert von 40.000 Euro. Der Wert eines Jak-Oldtimers wird auf das Zehnfache geschätzt. Wie es heißt, werden diese Raritäten hauptsächlich von vermögenden Besitzern geflogen. Die Flugeigenschaften einer Jak erforderten "spezielles Können".

Es war der dritte schwere Flugunfall in Baden-Württemberg innerhalb weniger Tage nach  Kollisionen in Ellwangen
(Unfall2) und Fronreute. 

Der Originalartikel ist hier: www.badische-zeitung.de

 

BFU Unfallbericht BFU  Aktenzeichen:  3X135-09    

Zitat: “Aus Sicht der BFU wäre es erforderlich gewesen, das geplante Manöver „run in and break“ genau abzusprechen hinsichtlich der Überflughöhe, der Richtung und des Bereichs auf dem Flugplatzgelände, über dem der Überflug stattfinden soll. Eine Absprache im Vorfeld oder eine Information im Fluge wäre nicht nur zwischen den YAK-Piloten und dem Flugleiter sinnvoll gewesen, sondern hätte auch die UL Piloten einschließen müssen.”

(Und was tut sich, um diesen Mißstand zu beheben???  Nichts, außer Reden, dieses schon jahrelang! )

Laut dem, im Bericht veröffentlichtem, Funk-Protokoll hat der UL-Pilot den Endanflug nicht gemeldet. Die nur englisch sprechenden JAK-Besatzungen bemerkten (sahen, hörten) nicht, daß ein Flugzeug im Endanflug ist. Die Ansage der Jak-Formation zum Beginn ihres Anfluges (V>450 km/h) bestätigte der Türmer mit: „Thats copied, continue“ ! (Freigabe/Anweisung am INFO Platz??)

Diese unzulässige Freigabe/Anweisung (“continue”) des Türmers hat das Gericht mit einem Strafbefehl über 7.500 € gewürdigt. An dem Unfall hat der Türmer keinen Anteil, denn dieser ist kein Flugleiter obwohl er so genannt wird! Das Ermittlungsverfahren gegen den Türmer wg. fahrlässiger Tötung wurde aus diesem Grund eingestellt. Er hat “nur Informationsfunktion, aber keine Kontrollrechte”. 

Alles hier, Artikel der “Badischen Zeitung”

12.Dezember 2011

Zitat:

“......Das Gericht sah bei beiden Piloten pflichtwidriges Verhalten (LuftVO § 6 , Unterschreiten der Sicherheitsmindesthöhe, neu SERA.3105 und 5005 Buchstabe f) und verwies auch darauf, dass sie für ihren eigenmächtigen Formationsflug keine behördliche Genehmigung  hatten.
Ein drittes Ermittlungsverfahren gegen den Bremgartener Flugleiter wegen fahrlässiger Tötung wurde gegen Zahlung einer Geldauflage von 7.500 Euro eingestellt.

Dem Mann wurden Fehler im Funkverkehr vorgeworfen (“continue”). Ihm kommt aber zugute, dass auf einem Sonderlandeplatz (dieser hat das Rufzeichen “...... INFO” = unkontrollierter Platz!) wie Bremgarten der Flugleiter nur Informationsfunktion, aber keine Kontrollrechte hat. Dort tragen die Piloten alleinige Verantwortung für ihren Sichtflug. ”
 

zum org. Artikel : “Hobbykampfflieger müssen für tödlichen Leichtsinn zahlen!”

 

Am Beginn jeder “Kausalkette” die zu einem Unfall im Endanflug führt, steht immer mangelhafte/fehlende Kommunikation zwischen den anfliegenden Piloten (Air to Air). An unkontrollierten Plätzen gibt es keinen “Flugleiter” (der heißt nur so)! Verantwortlich ist immer und überall nur der PIC!

 überarbeitet oder ergänzt am  28. April   2013 , E-Mail to Webmaster             Nr.:43

 

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